Bewusstes Entspannen ist eine Kunst, die erlernt werden kann. Sie versetzt einen in die Lage, sich zu lockern und körperliche sowie geistige Anspannungen gezielt zu reduzieren. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der Körper anhaltendem oder wiederholtem Stress ausgesetzt ist, wodurch es ihm schwerfällt, Stresshormone abzubauen. Sind Sie in der Arbeit oder auch in Ihrem privaten Alltag häufig mit stressigen Situationen konfrontiert, ist es erforderlich, sich öfter bewusst Zeit zu nehmen, um dem Körper die notwendige Erholung und Regeneration zu ermöglichen.

Im Folgenden werde ich Ihnen nun alltagstaugliche Entspannungstechniken vorstellen, die Sie in Ihre tägliche Routine aufnehmen können, um zwischendurch einen Gang zurückzuschalten. Hier im Heft finden Sie kurze theoretische Erklärungen, die Anleitungen zu den Übungen selbst finden Sie auf der Website des Tierärzteverlags als Audioversion; diese können Sie über den beigestellten QR-Code abrufen. Und jetzt: Viel Spaß beim Entspannen!

1. Progressive Muskelentspannung
Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist eine Entspannungstechnik, die relativ leicht zu erlernen ist. Sie eignet sich insbesondere für Menschen, die nicht ganz ruhig liegen möchten, um sich zu entspannen. Das Ziel der progressiven Muskelentspannung ist es, einzelne Muskelgruppen des gesamten Körpers bewusst anzuspannen und dann wieder locker zu lassen. Durch diesen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung wird der sogenannte „Ruhenerv“ (Parasympathikus) aktiviert, wodurch Atmung und Herzschlag schon nach kurzer Zeit ruhiger werden. Die progressive Muskelentspannung kann sowohl im Liegen als auch im Sitzen durchgeführt werden, wodurch sie sehr leicht in den Alltag integriert werden kann. (Die Anleitung finden Sie via QR-Code).

Dauer: 13 Minuten

2. Achtsamkeitstraining
Vielleicht kennen Sie das von sich: Ihre Gedanken schweifen im Alltag immer wieder von der Gegenwart ab und wandern hin zu Vergangenem, das Sie beschäftigt, oder zu Sorgen, die Sie sich um die Zukunft machen. Diesem Zustand, zwischen Vergangenheit und Zukunft zu leben, kann mit Achtsamkeitstraining entgegengewirkt werden. Hier geht es nämlich darum, zu lernen, seine Aufmerksamkeit in die Gegenwart zu lenken und diese wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Dadurch wird es möglich, Momente bewusst zu erleben und eine Entschleunigung im Alltag herbeizuführen.

Es gibt eine Reihe von Techniken, die im Rahmen des Achtsamkeitstrainings erlernt werden können. In den Audio-Anleitungen stelle ich Ihnen die sogenannte  „Gegenwartsmeditation“ vor, bei welcher es darum geht, die Sinne Hören, Riechen/Schmecken, Fühlen und Sehen bewusst in die Gegenwart zu lenken. Sie können diese Übung im Sitzen durchführen und somit ebenfalls sehr gut in Ihren Alltag integrieren.

Dauer: 8 Minuten