Mag. Silvia Stefan-Gromen
Ausgabe 06/2022
Tiere werden schon länger zur Krebserkennung bei Menschen eingesetzt – und dass Ameisen einen hochsensiblen Geruchssinn haben und blitzschnell lernen, ist auch schon länger bekannt. Nun haben französische Wissenschaftler um Baptiste Piqueret an der Sorbonne-Universität in Paris herausgefunden, dass Ameisen nicht nur Krebszellen riechen können; mehr noch, sie können auch unterschiedliche Arten von Brustkrebs identifizieren. Laut aktueller Studie brauchen die Ameisen der Art Formica fusca nur wenige Minuten Training – schon nach 30 Minuten konnten die Insekten, die im Experiment eingesetzt wurden, erkennen, in welchen Proben sich Krebszellen befanden.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich Ameisen als lebende Werkzeuge zum Nachweis von Biomarkern für menschlichen Krebs eignen“, heißt es in der Studie. Auch Hunde können zwischen Krebszellen und gesundem Gewebe unterscheiden, hierzu hat sich der Einsatz von Hunden in der Krebsdiagnostik bereits bewährt. Doch der Kostenfaktor, den die Vierbeiner mit sich bringen, ist allerdings zu hoch. Ameisen lassen sich im Vergleich zu Hunden viel leichter züchten und brauchen keine monatelange Ausbildung oder aufwendige Betreuung.
Quelle: DOI:https://doi.org/10.1016/j.isci.2022.103959