Australien

Studie belegt: Honigbienengift tötet aggressive Brustkrebszellen schnell ab

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Das Gift von Honigbienen tötet aggressive und schwer zu behandelnde Brustkrebszellen schnell ab – so das Ergebnis einer vielversprechenden Studie in Australien. Die in der Zeitschrift „NPJ Precision Oncology“ veröffentlichte Studie wurde am Institut für Medizinische Forschung in Perth von Dr. Ciara Duffy im Rahmen ihrer Promotion durchgeführt.

Die Forschung zeigte, dass eine spezifische Konzentration des Giftes 100 Prozent der dreifach negativen Brustkrebs- und HER2-angereicherten Brustkrebszellen innerhalb von 60 Minuten abtötete, während sie lediglich minimale Auswirkungen auf normale Zellen hatte. Dr. Duffy verwendete das Gift von 312 Honigbienen und Hummeln in Westaustralien, Irland und England und testete die Wirkung des Gifts auf die klinischen Subtypen von Brustkrebs, einschließlich dreifach negativem Brustkrebs, der nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten bietet. Die ForscherInnen reproduzierten sodann das Melittin auf synthetische Weise und stellten fest, dass es die Mehrzahl der Antikrebseffekte des Honigbienengifts widerspiegelte.

Die Wirkung von Melittin sei, so Dr. Duffy, dass es tatsächlich in die Oberfläche oder die Plasmamembran eindringe und dort Löcher oder Poren bilde und nur diese Zelle sterben ließe.

Die Forscher entdeckten des Weiteren, dass das Melittin noch eine weitere bedeutende Wirkung hat: „Wir haben festgestellt, dass es die Hauptnachrichten- oder Krebssignalwege stört, die für das Wachstum und die Replikation von Krebszellen von grundlegender Bedeutung sind“, sagte Dr. Duffy. Melittin schließe effektiv die Signalwege für die Reproduktion von dreifach negativen und HER2-Krebszellen. Die junge Forscherin untersuchte zudem die Wirkung von Melittin in Kombination mit bestehenden Chemotherapeutika wie etwa Docetaxel. Sie fand dabei heraus, dass die durch das Melittin verursachten Löcher in Brustkrebsmembranen den Eintritt der Chemotherapeutika in die Zellen ermöglichten und dies das Tumorwachstum bei Mäusen äußerst effizient reduzierte.

In Zukunft werden Studien erforderlich sein, um die optimale Methode zur Abgabe von Melittin sowie Toxizitäten und maximal tolerierte Dosen formal zu bewerten.

Link zur Studie:
https://go.nature.com/3Ehx2DJ


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