Am Truppenübungsplatz Hochfilzen in Tirol befindet sich das Tragtierzentrum des Bundesheers, wo unter anderem für besondere Einsätze im Alpinbereich mit Tragtieren trainiert wird. Die rund 60 speziell für das Gebirge ausgebildeten Haflinger und seit einigen Jahren auch Esel übernehmen bei alpinen Einsätzen wichtige Transportaufgaben wie etwa die Beförderung von Geräten, Munition und Versorgungsgütern. Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist die Pferde­chirurgie.

Im Zentrum der langjährigen Kooperation stehen weiters die im Tragtierzentrum jährlich abgehaltenen Praxis­tage für angehende Tierärzt*innen. Die Studierenden erlernen dort unter Anleitung von ExpertInnen der Vetmeduni und des Bundesheers wichtige veterinärmedizinische Untersuchungen und Operationen unter Feldbedingungen bei Pferden. Dazu zählen Kastrationen, Maulhöhlenuntersuchungen, Zahnbehandlungen sowie Anästhesien und das vertiefende Üben von orthopädischen Diagnosen.

„Das Erlernen von chirurgischen Fertigkeiten hat einen hohen Stellenwert für angehende Pferdemediziner*innen. Die Kooperation mit dem Bundesheer ermöglicht es seit nunmehr 40 Jahren, dass Generationen von Veterinärmediziner*innen wertvolle Praxiserfahrungen sammeln konnten. Je umfassender die praktische Ausbildung ist, desto besser sind unsere Absolvent*innen für den Berufsalltag gerüstet“, erklärt ao. Univ.-Prof. Sabine Sykora, Spezialistin für Pferdechirurgie von der Vetmeduni, die gemeinsam mit Pferdechirurgin Rhea Haralambus die Bundesheer-Kooperation betreut und die Praxistage für die Studierenden organisiert. Auch aktuell ist wieder eine Gruppe von Studierenden in Hochfilzen; die angehenden Veterinärmediziner*innen haben Mitte September begonnen, ihre tierärztlichen Kompetenzen zu erweitern und gleichzeitig Einblick in die Arbeit des Bundesheers zu erhalten.