Verhaltensforschung:

Fresstechnik von Walen hat antike Geschichten über Seeungeheuer inspiriert

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Der Beutefang mancher Walarten ist so simpel wie genial: Die Meeressäuger verharren bewegungslos und in vertikaler Position im Wasser und strecken den Kopf aus dem Meer.

Dann sperren sie ihre Kiefer rechtwinklig auf und warten, dass ihnen Fische ins Maul schwimmen. Diese erst vor wenigen Jahren identifizierte Fresstechnik von Buckel- und Brydewalen könnte einer aktuellen Studie zufolge schon in der Antike beobachtet worden sein – und später nordische Mythen von Seeungeheuern inspiriert haben.

Das berichten der Meeresarchäologe John McCarthy und seine Kollegen von der Flinders University im australischen Adelaide im Fachmagazin „Marine Mammal Science“. Sie hatten Parallelen zwischen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und uralten Seefahrermythen gefunden.

Aber warum schwimmen Fische freiwillig die Mundhöhle ihrer Jäger? Fachleute gehen davon aus, dass sie die Orientierung verlieren und glauben, an einen sicheren Ort zu schwimmen, an dem sie vor Raubtieren geschützt sind. 2017 hieß es in einer Studie, dass viele Fische von der Strömung, die durch den Unterkiefer des Wals beim Durchbrechen der Wasseroberfläche erzeugt wird, in das Maul gespült werden. Der britische Naturfilmer Bertie Gregory drehte 2021 ein spektakuläres Video von einem Brydewal, der die Technik im Golf von Thailand anwendet.

Das Video dazu ging auf Instagram viral: https://bit.ly/428hr5B
Quelle: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/mms.13009


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