Tipps für Ihre Gesundheit (TEIL 1)

Wie gehe ich mit Stress im (Arbeits-)Alltag um?

Univ.-Ass. Christine Krouzecky, MMSc. ​​​​​
Gesundheitspsychologin der Sigmund Freud Privatuniversität

Dass der berufliche Alltag von Tierärzt*innen mit enormem Stress verbunden ist, konnte bereits in einer Vielzahl von Studien bestätigt werden.

Dieser Stress entsteht unter anderem dadurch, dass neben dem Engagement für die tierischen Patient*innen auch noch Platz für Sorgen, Ängste oder Anforderungen der Patientenbesitzer*innen sein soll. Zusätzlich kommen lange Arbeitszeiten, eine extreme Arbeitsauslastung und die Organisation des Arbeitsalltags hinzu. In diesem Zusammenhang werden Veterinärmediziner*innen oft Kapazitäten abverlangt, die ihnen gar nicht zur Verfügung stehen. Das Resultat: Stress, Burn-out und eine rasant steigende Suizidrate (das Suizidrisiko bei Tierärzt*innen ist etwa dreimal so groß wie bei der Allgemeinbevölkerung). Mehr als 40 % der Veterinäre würden ihren Berufsweg nicht weiterempfehlen – Zahlen wie diese sprechen für sich und machen den akuten Handlungsbedarf deutlich. Aus diesem Grund wird die psychische Gesundheit von Veterinärmediziner*innen in den nächsten Monaten im Vetjournal gezielt thematisiert. Es werden Strategien vorgestellt, die im Zusammenhang mit Stress Entlastung bringen, und Techniken beschrieben, die eine funktionierende Work-Life-Balance fördern können.

Step 1 – Den eigenen Stress verstehen

Stress kann durch unterschiedliche Reize (= Stressoren) ausgelöst werden und erfordert spezifische Strategien, um einhergehende körperliche und psychische Belastungen zu bewältigen. Um passende Strategien für sich zu finden, ist es notwendig, die eigenen Stressreaktionen zu (er)kennen. Denken Sie daher folgende Sätze für sich zu Ende:

• Ich gerate in Stress, wenn …
• Wenn ich im Stress bin, dann …
• Ich setze mich selbst unter Stress, indem …

Versuchen Sie nun, mithilfe des „Stressthermometers“ einmal in der Woche festzuhalten, wie belastet Sie sich in den letzten sieben Tagen auf einer Skala von 1 bis 10 fühlten. So werden persönliche Stressoren sichtbar und es können konkrete Ansatzpunkte für eine gelungene Stressreduktion identifiziert werden.

Vorschau: TEIL 2
Im Oktoberheft lesen Sie mehr zum Thema „Step 2 – die Bewertung von Stress“!

 

Hinweis: Die Abteilung für Mensch-Tier-Beziehungen der Sigmund-Freud-Privatuniversität ist einerseits Anlaufstelle für Personen, die über schwierige Aspekte der Beziehung zwischen Mensch und Tier sprechen möchten, andererseits bietet sie insbesondere für Veterinärmediziner*innen die Möglichkeit, Supervision und Beratung in Anspruch zu nehmen.

 


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