Muskuläre Erkrankungen beim Schwein

Studie der Vetmeduni Vienna

Mag. Silvia Stefan-Gromen

In Schlachthöfen sind für die Fleischkontrolle zuständige TierärztInnen häufig mit Auffälligkeiten konfrontiert. Im Jahr 2017 entdeckte ein Tierarzt in einem Schlachthof in der Steiermark, dass bei zwei verschiedenen Schlachtschweinen aus demselben Betrieb die Gesäßmuskulatur massiv mit Fett infiltriert und zum Teil durch Fett ersetzt war.

Diese Muskeln wurden zur weiteren Diagnostik an die Universitätsklinik für Schweine der Vetmeduni geschickt. Eine nun veröffentlichte Studie beinhaltet die histopathologischen Untersuchungen des Muskelgewebes der beiden betroffenen Schweine sowie eine Befragung mehrerer fleischbeschauender TierärztInnen, um weitere Erkenntnisse über muskuläre Auffälligkeiten bei Schlachtschweinen in Österreich zu gewinnen. Dabei zeigte sich laut ­Studienerstautor Lukas Schwarz von der Universitätsklinik für Schweine der Vetmeduni, dass es sich um eine nicht seltene Muskel­erkrankung handelt: „Die Erhebung über das Auftreten von fettigen Muskelerkrankungen bei Mastschweinen ergab, dass dieses Phänomen in der Steiermark am häufigsten, aber auch in Oberösterreich und Niederösterreich zu beobachten ist. Betroffen waren vor allem Gesäß- und Lendenmuskeln, wobei circa 20 bis 40 % der betroffenen Muskeln durch Fett ersetzt waren. Fettige Muskeldystrophie ist damit bei Schweinen weder ungewöhnlich noch selten.“ Die Ursache der Muskelerkrankung ist allerdings noch unklar – weitere Studien sind nun dringend erforderlich.

Link: www.vetmeduni.ac.at


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