Zeigt her

eure Zähne!

Bettina Kristof

Bei Tierhaltern steigt das Bewusstsein, auf die Zahngesundheit ihrer Lieblinge zu achten. Schlechter Maulgeruch, Probleme beim Fressen oder sichtbarer Zahnstein des Haustiers sind oftmals Gründe, die Tierbesitzer veranlassen, den Tierarzt aufzusuchen.

Gabi Pokorny
Kater „Steve“, Katze „Tisha“

 

Haben Sie bei Ihren Katzen Zahnbehandlungen vom Tierarzt durchführen lassen?
Meinen ersten Kater, Steve, haben wir mit 18 Jahren aus dem Tierschutzhaus geholt. Irgendwann ist uns aufgefallen, dass er weniger gefressen hat, aber wir haben dem nicht so viel Bedeutung beigemessen. Als wir dann endlich beim Tierarzt waren, hat dieser eine massive akute Zahnfleischentzündung festgestellt. Steve war damals schon 21 Jahre alt und der Tierarzt meinte, das Narkoserisiko sei bei ihm zu groß. Er wurde daher nicht mehr an den Zähnen behandelt.

Diese Erfahrung mit Steve hat uns gelehrt, wie wichtig es ist, die Zähne regelmäßig kontrollieren zu lassen und Verhaltensauffälligkeiten auch mit den Zähnen in Zusammenhang zu bringen. Meine nächste Katze, Tisha, haben wir dann routinemäßig jedes Jahr zur Zahnkontrolle gebracht. Sie hatte immer wieder Zahnfleischentzündungen, die unser Tierarzt dann erfolgreich behandelt hat. Sie bekam jedes Mal eine Narkose, dann wurde Zahnstein entfernt und das komplette Gebiss und die Maulhöhle gereinigt. So hatte sie bis ins Alter von 17 Jahren ein gesundes Gebiss. Leider starb sie vergangenes Jahr an einem Tumor.

 
Susi Gangl
Akita Inu „Himi“

Waren bei Ihrem Akita Inu schon Zahnbehandlungen notwendig?
Ja, denn Himi neigt zu Zahnstein, seit sie ganz jung ist. Wir lassen diesen immer wieder vom Tierarzt entfernen. Nachdem dieser Eingriff ja in Narkose gemacht wird, nützen wir die Gelegenheit zur Zahnsteinentfernung, wenn Himi wegen eines anderen Problems eine Betäubung braucht. Mit zwei Jahren hatte sie eine Operation, es wurden ihr Goldimplantate entlang der Wirbelsäule eingesetzt. Unser Tierarzt empfahl diesen Eingriff, weil Himi eine Schiefstellung des Beckens hatte, was durch die Goldimplantate stabilisiert wurde. Wir haben die Narkose ausgenützt und ihr auch gleich den Zahnstein entfernen lassen. Die zweite Zahnsteinentfernung hatte sie mit sechs Jahren. Für diesen Eingriff bekam sie eine Kurznarkose. Jetzt, mit neun Jahren, hatte sie eine Entzündung im After. Die Afterdrüse musste ausgedrückt werden, der Eingriff erfolgte in Narkose. Während der Narkose wurde ihr auch wieder Zahnstein entfernt und das Zahnfleisch behandelt, das leider immer wieder entzündet ist. Zu Hause bekommt sie Rinderohren zum Kauen, damit der Zahnstein nicht so schnell nachwächst.

Mag. Alexandra Wischall-Wagner
Border-Collie-Mix „Cleo“

Hatte Ihr Hund schon einmal Zahnprobleme?
Das kann man so sagen! Cleo liebt es, an Holzsteckerln zu nagen, und hat sich dabei einen Zahn abgebrochen. Wir waren beim Tierarzt, weil sie ja nur noch einen Zahnstumpf im Maul hatte, aber er meinte, es gebe keinen Handlungsbedarf. Leider hat sich der Zahnstumpf dann innerhalb kurzer Zeit stark entzündet und der Zahn musste aus dem Kiefer operiert werden. Sie hatte vor, aber auch nach der OP große Schmerzen und eine ganz geschwollene Backe. Bald darauf hat sie sich beim Nagen an einem Hirschgeweih einen Haarriss im Zahn zugezogen. Wir waren dann bei einem Tierzahnarzt, der einen Entzündungsherd an der Zahnwurzel festgestellt hat. Er hat auch ein Panoramaröntgen angefertigt und erkannt, dass mehrere Zähne in schlechtem Zustand waren. 

Wir haben uns dann dafür entschieden, die sechs fraglichen Zähne gleich in einer Operation entfernen zu lassen. Die OP dauerte vier Stunden, es wurden mehrere Backenzähne gezogen sowie Vorderzähne im Unterkiefer. Im Lauf des Eingriffs wurde auch gleich Zahnstein entfernt. Die OP ist sehr gut verlaufen, Cleo hatte danach keine Beschwerden. Wir passen jetzt sehr auf, dass sie nicht an zu harten Gegenständen nagt, und ernähren sie sehr gesund. Cleo hat auch eine Ultraschallzahnbürste. Ich putze ihr schon die Zähne damit, aber ehrlich gesagt schaffe ich es nicht jeden Tag – ich habe ja insgesamt drei Hunde!

Gitti Kaplan
Minipudel „Löwi“

Wie sieht es mit der Zahngesundheit Ihres Minipudels aus?
Ich kaufte Löwi bei einer Züchterin, aber irgendetwas ist dort nicht mit rechten Dingen zugegangen, denn mein Welpe erkrankte an Parvovirose. Mein Minipudel hat diese schwere Krankheit überlebt, aber sie ist wohl der Grund, warum Löwi beim Fressen extrem heikel ist und weder Leckerlis noch hartes Kaumaterial annimmt. Dadurch hat sie Zahnstein und generell nicht besonders gute Zähne. Auf Empfehlung unseres Tierarztes lassen wir einmal jährlich den Zahnstein entfernen. Damit haben wir begonnen, als Löwi ein Jahr alt war, mittlerweile ist sie elf. Vor einem Jahr wurden ihr vier Zähne im vorderen Bereich des Unterkiefers gezogen, die schon sehr wackelig waren. Mit der kontinuierlichen Zahnkontrolle und -behandlung haben wir aber alles gut im Griff!