"Werwolf-Syndrom" bei Hunden:

Sind Kauknochen die Ursache?

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Zu Jahresbeginn war in diversen Medien nachzulesen, dass die Zahl akuter neurologischer Störungen bei Hunden in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen ist. Forscher der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) vermuten Gifte in Kauknochen als Ursache.

Betroffene Hunde würden jaulen und andauernd laut bellen, würden plötzliche Panikattacken zeigen und unkontrollierte Bewegungen machen, hieß es von der TiHo. Teils würde es im späteren Verlauf auch zu epileptischen Anfällen kommen. Bei extrem erregten Hunden würden beruhigende und angstlösende Medikamente helfen. 

Die Symptome sollen nach einigen Tagen bis Wochen von allein wieder abklingen und es komme zu keinen tödlichen Erkrankungen, so die TiHo. Allerdings seien anfangs, als noch nichts über den Krankheitsverlauf bekannt war, vereinzelt Hunde aus Sicherheits­gründen oder wegen sehr starker Symptome eingeschläfert ­worden. 

Als Ursache stehen laut TiHo Gifte in Rinder-Kau­knochen unter Verdacht, die die Symptome offenbar auslösen. Um welche Gifte es sich konkret handelt und wie diese in die Kauknochen gelangen, wird derzeit noch untersucht. 

Erste Hinweise deuten auf Produzenten in China

Erste Hinweise führten zu einem Produzenten in China, der möglicherweise weitere Hersteller mit Rohmaterial wie Rinderhaut beliefert hat. In anderen europäischen Ländern wie Finnland und den Niederlanden gab es bereits Rückrufe von bestimmten Kauknochen der Marke Barkoo. Diese werden auch in Österreich durch einige Onlinehändler vertrieben. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass neben Kauknochen auch andere Produkte betroffen sind. Da die angezeigten Symptome auch auf andere Ursachen wie Schlaganfall, Gehirnentzündung oder Hirntumor zurückgehen könnten, sei eine neurologische Abklärung zur Ausschlussdiagnose nötig, heißt es seitens der TiHo.