WAS WURDE AUS?…

VR Dr. Otto Lamatsch

Mag. Eva Kaiserseder

Wie sind Sie zum Tierarztberuf gekommen?
Das war durchaus Berufung, denn mein Vater war auch schon Tierarzt. 

Ihre ersten Schritte ins Berufsleben: Wie kann man sich die vorstellen?
Ich würde sagen, das ist mit begeisterter Erwartung passiert. 

Was ist Ihnen während Ihrer beruflichen Laufbahn gut gelungen, was fiel schwer?
Gut gelungen ist mir vor allem die langjährige Pferdepraxis, die mir sehr am Herzen lag – was manchmal gar nicht so leicht war, war, den Kontakt zu den anderen Kollegen zu gestalten. 

Sie haben ja schon immer im urbanen Raum gearbeitet. Wie nehmen Sie die aktuelle Dichte an Tierarztpraxen im urbanen Raum wahr, Stichwort Übersättigung?
Es gibt mittlerweile eine enorme Dichte an Kleintierpraxen, was natürlich mit der starken Besiedelung in der Stadt zusammenhängt. Die aktuelle Übersättigung – inklusive des problematischen Preisdumpings, das der gesamten Branche schadet – gab es meines Wissens nach ab 1964, vorher war die Situation wesentlich besser.  

Was war denn Ihr persönlicher Lieblingsbereich in der Praxis?
Ich habe die Kleintiere immer gern gehabt, und vor allem die Pferde lagen mir sehr am Herzen. 

Gab es einen beruflichen Wunsch, der Sie begleitet hat – und wurde er erfüllt?
Ich hatte ein starkes Interesse an der Standespolitik, und nachdem ich lange Funktionär war, wurde mir dieser Wunsch auch erfüllt. 

Konkret waren Sie ja lange Jahre Wiener ÖTK-Präsident. Was war Ihnen in dieser Funktion besonders wichtig?
Da gab es so einiges, etwa den intensiven Kontakt mit den Kollegen oder die Fortbildung in Form der damals sehr gerne besuchten Wiener Referierabende. Auch die Einführung und Wartung einer Nottierarztliste und die Schaffung der Pferdeplaketten und Fiakernummern waren wichtige Errungenschaften. 

Wenn Sie von der heutigen Warte auf die vielen Jahre zurückblicken: Was war gut, was weniger gut in Ihrem Berufsleben?
Gut war die Betreuung der Tiere. Weniger gut war teilweise das Verhalten so mancher Tierbesitzer – der Kontakt zu den Patientenbesitzern verlief ehrlich gesagt teils äußerst unterschiedlich. 

Wie nehmen Sie den Wandel im Berufsbild wahr?
Da hat sich viel verändert, allerdings bin ich davon ja schon lange nicht mehr betroffen, weil ich seit 1997 in Pension bin. 

Fiel es Ihnen schwer, den Berufs-alltag hinter sich zu lassen?
Die Verbindung zur Standesvertretung besteht heute noch und aus dem Berufsalltag habe ich mich Schritt für Schritt zurückgezogen, also war auch das kein gravierendes Problem. 

Wie sieht Ihr Alltag heute aus?
Ich habe viele Hobbys, unter anderem reise ich gerne, besuche das Theater, lese Fachzeitschriften, gehe kegeln oder in die Sauna.