Die Universitätsklinik steht praktischen Tierärzten, Landwirten, Minipig-Haltern und Hobbyschweinehaltern 365 Tage im Jahr zur Verfügung. Das Aufgabengebiet ist sehr breit gefächert und setzt sich im Großen und Ganzen aus Lehre, Dienstleistung und Forschung zusammen.
Geschichtliches
Als eigenständige Organisationseinheit besteht die Universitätsklinik für Schweine erst seit dem Jahr 2004. Damals noch aus wenigen Mitarbeitern bestehend, entwickelte sich die Klinik stets weiter. Mit der Berufung von Univ.-Prof. Dr. Mathias Ritzmann (nun Leiter der Schweineklinik der LMU München) wurde eine neue Geschichte begonnen, welche ihre Fortführung bis jetzt findet. Prof. Ritzmann wurde von Univ.-Prof. Dr. Isabel Hennig-Pauka abgelöst, welche die Zeit in ihrer Gastprofessur sehr intensiv nutzte, um die Schweineklinik in neuen Bereichen zu stärken. Mit der Berufung von Univ.-Prof. Dr. Andrea Ladinig wurde eine Professorin berufen, welche ihren Ursprung in der Alma Mater hat. Mit ihr wurde eine international ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Schweinemedizin berufen. Ihre langjährige Tätigkeit im Bereich der Schweinemedizin kann als solide Basis für eine Weiterentwicklung der Schweineklinik verwendet werden. Aktuell sind 18 wissenschaftliche MitarbeiterInnen und vier nicht wissenschaftliche MitarbeiterInnen an der Universitätsklinik für Schweine tätig.
Lehre an der Schweineklinik
Die Lehre an der Schweineklinik ist praxisorientiert und soll StudienabsolventInnen eine Basis für das spätere Praxisleben liefern. Im Grundstudium wird anhand von Fallbeispielen stets versucht, den Bogen zwischen Theorie und Praxis zu spannen. Während der klinischen Rotationen, in denen sich alle Studierenden für eine gesamte Woche mit dem Thema Schwein beschäftigen, wird versucht, das bereits vorhandene Wissen aus den paraklinischen Bereichen mit der Klinik zu verknüpfen und so die Kombinationsfähigkeit der Studierenden zu trainieren.
In der vertiefenden Ausbildung sollen die Studierenden dann noch intensiver und praxisorientierter trainiert werden. Durch eine bereits seit Jahren bestehende intensive Kooperation zwischen praktischen Tierärzten und der Schweineklinik werden die Studierenden bei der Aufarbeitung von Problembetrieben involviert. Das klinische Training beläuft sich nicht nur auf die sogenannten „First-Day-Skills“, welche notwendig sind, um den Alltag als Studienabgänger zu meistern, sondern es werden auch Techniken (z. B. Broncheoalveolarlavage) trainiert, die nicht als Routine in jeder Tierarztpraxis Anwendung finden.
Dienstleistung
Die Dienstleistungen der Universitätsklinik für Schweine werden primär praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzten als Unterstützung ihrer klinischen Tätigkeiten angeboten. Das Repertoire erstreckt sich von telefonischen Auskünften und diagnostischer Aufarbeitung von Bestandsproblemen bis hin zu Betriebsbegehungen direkt vor Ort auf landwirtschaftlichen Betrieben.
Dabei wird stets versucht, Studierende einzubinden, um die Lehre mit der Praxis zu verbinden. Die diagnostische Stärke der Universitätsklinik für Schweine liegt in der starken inneruniversitären Vernetzung und Kooperation mit den Instituten für Bakteriologie, Parasitologie, Pathologie, Virologie und mit der Plattform Labordiagnostik (Zentrallabor).
Eine Besonderheit stellen Minipigs und als Hobbytiere gehaltene Schweine dar, welche ebenso einer tierärztlichen Betreuung bedürfen. Aufgrund der Haltung und aufgrund der damit auftretenden Probleme sind Minipigs eher nicht als Nutztierpatienten zu betrachten und dementsprechend auch anders zu behandeln.
Deshalb wird die Schweineklinik auch regelmäßig von Kleintiermedizinern um Rat gebeten, wenn Minipig-Halter vorstellig werden. Minipigs werden aber auch direkt von MitarbeiterInnen der Schweineklinik vor Ort oder direkt an der Klinik stationär oder ambulant behandelt. Dabei kann es auch durchaus vorkommen, dass auch andere Kliniken (z. B. Universitätsklinik für Kleintiere, klinische Abteilungen für bildgebende Diagnostik, Anästhesiologie und perioperative Medizin, Kleintierchirurgie) in die Behandlung involviert werden, um die Patienten schnellstmöglich gesund wieder zu ihren Besitzern entlassen zu können.