Rektorin Petra Winter und Otto Doblhoff-Dier, Vizerektor für Forschung und internationale Beziehungen der Vetmeduni Vienna, stellten gemeinsam mit Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Tierschutzreferentin LHStv.in Beate Prettner die geplanten Maßnahmenpakete vor. Für die offizielle Kooperation mit Kärnten wurde ein Letter of Intent unterzeichnet.
Kaiser zeigt sich erfreut über den jüngsten Coup bezüglich Ausbildungskooperationen: „Die Zusammenarbeit mit der Vetmeduni Vienna ist von großer Bedeutung für den Bildungsstandort Kärnten, der damit weiter ausgebaut wird und an Attraktivität gewinnt. Kärnten bietet mehr und mehr Möglichkeiten für hochqualitative Ausbildungen und legt damit den Grundstein für eine berufliche Verwirklichung hier im Bundesland.“ Der Landeshauptmann unterstrich die Wichtigkeit der geplanten Schritte: „Ich sehe es ganz klar als Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für Erwachsenenbildung sowie Bildung im Allgemeinen zu schaffen. Mit der heutigen Unterzeichnung des Letters of Intent gehen wir einen modernen Weg und rücken das Bundesland Kärnten einmal mehr in den Mittelpunkt einer zukunftsorientierten Ausbildung.“
Prettner betonte, dass sie als die für den Tierschutz zuständige Referentin diese neue Bildungsinitiative sehr begrüße. „Mir ist es wichtig, in diesem Bereich so viel Wissen wie möglich zu vermitteln, daher setzen wir sehr auf Schulungen und Fortbildung der Veterinärmedizinerinnen und -mediziner.“ Es sei wichtig, laufend neue Impulse und Erkenntnisse der Wissenschaft anbieten zu können. Prettner hob auch hervor, wie vorbildhaft Kärnten in Sachen Tiertransporte agiere: „Unsere ständigen strengen Kontrollen haben uns einen sehr guten Ruf gebracht und dürften Beispielwirkung haben – es gibt nämlich immer seltener gravierendes Fehlverhalten.“
„Als einzige veterinärmedizinische Universität in Österreich und aufgrund der forschungsgeleiteten Ausbildung zukünftiger Tierärztinnen und Tierärzte nimmt die Vetmeduni Vienna landesweit eine wichtige gesellschaftspolitische Rolle ein“, betonte Rektorin Winter. Kooperationen wie diese seien unerlässlich, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Veterinärmedizin in der Gesellschaft zu fördern. „Wir wollen Verantwortung für die tierärztliche Versorgung in Österreich übernehmen“, so Winter. Gemeinsam mit dem Land Kärnten sollen Synergien geschaffen werden. „Wir nehmen uns spezifischer regionaler Themen der Veterinärwissenschaft und -medizin an; ein mögliches gemeinsames Betätigungsfeld soll der Nationalpark Hohe Tauern werden“, informierte die Rektorin.
Im Rahmen der 2018 ins Leben gerufenen Regionalisierungsinitiative VetRegio-VetmedAustria habe sich die Vetmeduni Vienna zum Ziel gesetzt, die Wahrnehmung der Veterinärmedizin als Gesundheitsberuf in der Gesellschaft zu verankern und zu stärken und somit die tierärztliche Versorgung auch in ländlichen Regionen langfristig zu gewährleisten. „Im Gesundheitssektor sind Tierärztinnen und Tierärzte unverzichtbar, da sie aufgrund ihrer fachlichen Expertise einen einzigartigen Beitrag zur flächendeckenden Aufrechterhaltung der Tiergesundheit, der Sicherheit tierischer Lebensmittel und damit zur menschlichen Gesundheit in allen Regionen Österreichs leisten“, betonte Winter.
Doblhoff-Dier verwies auf die Wichtigkeit von „Responsible Science“: „Es müssen ständig die Fühler ausgestreckt werden, um auf Bedürfnisse zu reagieren.“ Auch er verwies auf die große Attraktivität des Nationalparks Hohe Tauern. „Wir haben viele Ideen und wollen mit Experten dorthin.“
Studierende der Vetmeduni Wien sollen durch die Kooperation mit Kärnten zudem die Chance erhalten, sich bereits während ihres Studiums regional zu vernetzen. So werden Anreize für zukünftige Tierärztinnen und Tierärzte geschaffen, sich nach dem Studienabschluss im ländlichen Raum niederzulassen, um dort zu praktizieren und zu forschen. Damit leistet die Vetmeduni einen gezielten Beitrag zur Stärkung der tierärztlichen Versorgung in Kärnten.
Des Weiteren sind Veranstaltungen mit dem Ziel geplant, interessierten Schülerinnen und Schülern die Bedeutung, das Berufsbild und die Vielfältigkeit der Veterinärmedizin zu vermitteln. Daher wird auch eine verstärkte Kooperation mit landwirtschaftlichen Schulen angestrebt. Ebenso soll langfristig die VetRegio-VetmedAustria-Initiative der Vetmeduni Vienna mit dem Bundesland Kärnten um eine Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Ljubljana im Rahmen von grenzüberschreitenden Kooperationen erweitert werden.