Mag. Silvia Stefan-Gromen
Ausgabe 02/2024
Die Prävention und das Management von Antibiotikaresistenzen (AMR) – einer großen globalen Gesundheitsbedrohung – und vernachlässigten Tropenkrankheiten (sogenannten NTDs) bleiben vor allem in den Ländern Afrikas südlich der Sahara eine Herausforderung.
Um Antibiotikaresistenzen besser zu bekämpfen, müssen die Zusammenhänge zwischen menschlichen, tierischen und umweltbedingten Faktoren, die zu dem Problem beitragen, im Rahmen eines One-Health-Ansatzes aufgespürt werden. Diesen Zugang verfolgt das African One Health Network for Disease Prevention (ADAPT). Es soll in sieben afrikanischen Ländern südlich der Sahara in enger Zusammenarbeit mit staatlichen, lokalen und regionalen Akteuren die Voraussetzungen für ein verbessertes, nachhaltiges und lokal geführtes Management von Antibiotikaresistenzen sowie vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTDs, Neglected Tropical Diseases) etablieren.
Koordinator des Projekts ist Dr. Ahmed Abd El Wahed vom Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Universität Leipzig. Im Fachjournal „Nature Medicine“ beschreibt er jetzt das ADAPT-Vorhaben: „Ziel unseres multidisziplinär und breit aufgestellten Projekts ist es, in den Ländern südlich der Sahara einen verantwortungsvollen Umgang mit antimikrobiellen Mitteln aufzubauen und die Übertragung von Infektionskrankheiten durch einen One-Health-Ansatz zu verhindern“, so Dr. Abd El Wahed.
Forschungseinrichtungen aus den sieben teilnehmenden Ländern dieses Netzwerks – Uganda, Senegal, Ghana, Nigeria, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien und Sudan – werden eine Vielzahl von biologisch-medizinischen und soziokulturellen Faktoren definieren und analysieren sowie untersuchen, wie sich diese auf die Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt in Afrika südlich der Sahara auswirken.
Gezielte Einbindung politischer Entscheidungsträger
Die gezielte Einbindung lokaler, regionaler und staatlicher Stakeholder aus den teilnehmenden Ländern des Netzwerks über die gesamte Projektlaufzeit (2023 bis 2027) soll die fachliche Kompetenz der Stakeholder fördern und damit die Effizienz des Netzwerks insgesamt erhöhen. „Wir binden politische Entscheidungsträger und andere wichtige Stakeholder in den Gesundheitsministerien und in anderen Institutionen der Länder des Netzwerks in unsere Arbeit ein. So wollen wir sicherstellen, dass wir die Projektziele erreichen“, erklärt Dr. Abd El Wahed.
Im Rahmen des ADAPT-Projekts werden umfassende Arbeitspakete bearbeitet, die die Voraussetzungen für den verantwortungsvollen Umgang mit antimikrobiellen Mitteln in Afrika südlich der Sahara schaffen sollen; darunter sind:
Das Projekt ADAPT zielt darauf ab, die Fähigkeiten zur Anpassung an diese Herausforderungen weiterzuentwickeln und die Schwachstellen bei der Prävention übertragbarer Krankheiten in den Ländern südlich der Sahara zu beheben.
Das ADAPT-Netzwerk ist Teil des durch das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsnetzwerks für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika (RHISSA).
Publikation
Nature Medicine: „An African One Health network for antimicrobial resistance and neglected tropical diseases“, doi: /10.1038/s41591-023-02666-0