Univ.-Ass. Christine Krouzecky, MMSc.
Gesundheitspsychologin der Sigmund Freud Privatuniversität
Ausgabe 07-08/2023
Heute sind wir beim letzten Kapitel der zehnteiligen Vetjournal-Serie zum Thema „Stress im (Arbeits-)Alltag“ angelangt. Wenn Sie jetzt einen Augenblick an die letzten neun Monate zurückdenken – was geht in Ihnen vor, wenn Sie die Worte „Stress“ oder „Work-Life-Balance“ lesen? Hat sich an Ihrer Einstellung Stress gegenüber vielleicht etwas verändert? Welche Strategien und Techniken zur Entspannung und Stressreduktion konnten Sie für sich mitnehmen?
Bitte geraten Sie jetzt aber nicht in Stress, wenn Sie feststellen, dass sich über die letzten Monate noch nicht so viel verändert hat, wie Sie es sich wünschen würden! Unsere Einstellungen und Verhaltensweisen entwickeln sich oft über viele Jahre hinweg. Sie prägen unseren heutigen Umgang mit Belastungen und verändern sich nicht von heute auf morgen. Es braucht neben den theoretischen Hintergründen, den Strategien und Techniken, die Sie in den letzten Monaten kennengelernt haben, daher vor allem Ihren Willen, an sich zu arbeiten, sowie auch Zeit und Geduld mit sich selbst.
Zum Abschluss möchte ich Ihnen auf diesem Weg gerne noch ein paar Informationen mitgeben, die innerhalb der Stressforschung als notwendig angesehen werden, um das eigene Stressmanagement langfristig und erfolgreich fördern zu können (Kaluza, 2012):
1. Sie haben in den letzten Ausgaben einiges zum Thema Stresskompetenz gelesen und neue Strategien und Techniken vorgestellt bekommen, die Ihnen im Alltag helfen können, Stress und Anspannungen zu reduzieren. Nehmen Sie sich aber nicht zu viel auf einmal vor! Setzen Sie sich realistische Ziele und planen Sie konkrete Schritte, um diese zu erreichen.
2. Versuchen Sie, sich immer wieder die Vorteile in Erinnerung zu rufen, die es hat, an Ihren Zielen zu arbeiten. Dies wird Ihnen vor allem in herausfordernden Situationen helfen, motiviert zu bleiben.
3. Die eigene Stresskompetenz zu fördern bedeutet auch, gewohnte Verhaltensweisen zu verändern. Machen Sie sich bewusst, dass es dabei zu Rückschlägen kommen kann, die völlig normal sind. Lassen Sie sich davon aber nicht entmutigen und seien Sie geduldig mit sich selbst.
4. Gemeinsam sehen wir mehr Möglichkeiten! Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihre bisherigen Verhaltensweisen bezüglich Ihres Stressmanagements mit jemandem analysieren wollen, holen Sie sich Unterstützung.
Einen Weg bietet hier beispielsweise die psychologische Universitätsambulanz der Sigmund-Freud-Privatuniversität in Wien, welche Anlaufstelle für Veterinärmediziner*innen ist und in Kooperation mit der Österreichischen Tierärztekammer Supervision und Beratung anbietet. Im Rahmen dieses Angebots können Sie gemeinsam mit Psycholog*innen noch intensiver an Ihrer Stresskompetenz arbeiten. Kontaktieren Sie mich gerne jederzeit für ein Erstgespräch unter der E-Mail-Adresse christine.krouzecky@sfu.ac.at!
Ich freue mich darauf, von Ihnen zu lesen, und wünsche Ihnen alles Gute auf Ihrem persönlichen Weg zu mehr Wohlbefinden und Gelassenheit!
Hinweis: Die Abteilung für Mensch-Tier-Beziehungen der Sigmund Freud PrivatUniversität ist einerseits Anlaufstelle für Personen, die über schwierige Aspekte der Beziehung zwischen Mensch und Tier sprechen möchten, andererseits bietet die insbesondere für Veterinärmediziner*innen die Möglichkeit, Supervision und Beratung in Anspruch zu nehmen.