Der Tag der Integrativen Methoden –

ein Erfolg!

Dr. Petra Weiermayer
Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie (ÖGVH)

Am 17. Mai 2019 fand erstmals der „Tag der Integrativen Methoden: Chiropraktik, Homöopathie, Phytotherapie, Akupunktur und Neuraltherapie“ statt. Über 100 Zuhörer fanden den Weg in die Veterinärmedizinische Universität Wien und hörten den spannenden Vorträgen der hochkarätigen Experten zu.

 

Am 17. Mai fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30. Jubiläum der Sektion Ganzheitsmedizin der Österreichischen Gesellschaft der Tierärztinnen und Tierärzte (ÖGT) erstmals der „Tag der Integrativen Methoden“ statt. Der Event wurde gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie (ÖGVH) organisiert - dabei federführend waren Dr. Harald Pothmann, ÖGT-Präsident, Dr. Detlef Bibl, ÖGT-Vizepräsident, Diplomtierärztin Christine Kranabetter, Vorsitzende der Sektion Ganzheitsmedizin der ÖGT, und die ÖGVH-Präsidentin Dr. Petra Weiermayer.

„Medizin ist praxisorientierte Erfahrungswissenschaft und integriert wissenschaftliche komplementärmedizinische Methoden, um für den individuellen Patienten die bestmögliche Therapie bieten zu können“ – darin sind sich die Organisatorinnen, Diplomtierärztin Christine Kranabetter und Dr. Petra Weiermayer, einig.

ÖTK-Präsident Mag. Kurt Frühwirth unterstrich: „Es geht um die Zukunft unserer Patienten und die Vielfalt unserer therapeutischen Methoden. Im Gegensatz zur Humanmedizin, wo es eine Vielzahl an ausgebildeten und gesetzlich anerkannten Gesundheitsberufen gibt, ist der einzige gesetzlich anerkannte Gesundheitsberuf im Veterinärwesen der des Tier­arztes. Die tierärztliche Behandlungsvielfalt war immer schon sehr groß – man hat es aber nicht zu schätzen gelernt und es wurde oftmals belächelt, dass es neben der Schulmedizin auch andere anerkannte Methoden gibt, die uns für die Gesunderhaltung unserer Patienten zur Verfügung stehen.“ Mag. Frühwirth sprach auch das Problem der immer häufiger werdenden Gesundheitsangebote von nicht universitär ausgebildeten und nicht ausreichend qualifizierten Personen an. Im Gegensatz zu Deutschland ist in Österreich der Beruf des Tierheilpraktikers verboten. Daher plädierte Mag. Frühwirth eindringlich: „Ein berufs­interner Richtungsstreit ist nicht zielführend, mit Respekt und Wertschätzung sollte die tierärztliche therapeutische Vielfalt anerkannt werden. Unsere Patienten verdienen das beste Therapieangebot aus Schulmedizin und Integrativmedizin.“

Den Auftakt der Tagung bildeten drei Gastreferenten: Prof. Dr. Peter Panhofer, Professor für Komplementärmedizin an der Sigmund Freud Universität Wien, Vorstandsmitglied von ÖGA (Österreichische Gesellschaft für Akupunktur) und GAMED (Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin) sowie ärztlicher Leiter des MedOstWest Zentrums, nahm die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Traditionelle Chinesische Medizin. Sein Fazit: Der Begriff „Integrative Medizin“ gehe weiter als der Begriff Komplementärmedizin und biete – sozusagen das „Beste aus zwei Welten“.

Dr. Nikolaus Bresgen, Zellbiologe im Fachbereich Biowissenschaften, Arbeitsgruppe „Vergleichende Stressphysiologie“ an der Universität Salzburg, brachte den Zuhörern sein Forschungsthema rund um die Zelle und deren Regulation und Dysregulation innerhalb des homöodynamischen Systems näher. Der letzte Gastreferent Dr. Thomas Peinbauer, Leiter des Wahlfachs Komplementärmedizin der Johannes Kepler Universität in Linz gab einen Überblick über die aktuelle Studienlage integrativer Methoden. Dabei hob er vor allem die Schweiz hervor, die die komplementäre Medizin inklusive Homöopathie bereits in die staatliche Gesundheitsversorgung dauerhaft integriert hat.Im zweiten Teil der Tagung kamen die PraktikerInnen zu Wort: Dazu Fachtierärztin für Chiropraktik Dr. Christina Strobl-Bubla, die in der täglichen Praxis bereits die integrative Medizin anwendet und sich für eine Kombination aus konventioneller Medizin und Homö­opathie, TCM und Co aussprach. Der Pferdepraktiker und ehemalige ÖGVH-Präsident Dr. Erich Scherr zeigte einen interessanten Rundumblick auf die Homöopathie und wies auf die EU-Bio-Verordnung hin sowie auch auf die guten Fortbildungsmöglichkeiten wie die Europäische Akademie für Veterinärmedizinische Homöopathie (EAVH) und den Fachtierarzt für Homöopathie in Österreich. Die Pferdepraktikerin und die ÖGVH-Präsidentin Dr. Petra Weiermayer erörterte im Anschluss die Studien zum Wirksamkeitsnachweis der Homöopathie. Sie führte an, dass es weltweit rund 4.000 Studien zur Human- und Veterinärhomöopathie gibt, welche die Wirksamkeit der Homöopathie sowohl beim Tier als auch beim Menschen belegen. Abschließend wurde gefordert, die Homöopathie in die akademische Ausbildung aufzunehmen und die Kooperation zwischen Kliniken und klassisch homöopathisch arbeitenden Tierärzten zu verstärken.

Die Vorträge der Expertinnen für Veterinär-Phytotherapie rundeten die Veranstaltung ab – es referierten:

Prof. Mag. pharm. Dr. Karin Zitterl-Eglseer und Dr. Isabella Hahn-Ramssl  

Den Abschluss der Vortragsreihe bildeten Dr. Andreas Zohmann, tierärztlicher Leiter der Vierbeiner Reha-Zentrum GmbH in Bad Wildungen, und Dr. Markus Kasper, Fachtierarzt für Akupunktur und Neuraltherapie. „Es gibt keine Alternative zur Medizin – somit also keine Alternativmedizin“, lautet das Credo des Duos. „Medizin ist ganzheitlich und integriert sämtliche Methoden, die für diesen einen, den individuellen Patienten die richtigen sind.“