Seuchenbekämpfung

Afrikanische Schweinepest: EFSA bewertet Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung

Wildschweine spielen nachweislich eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Die EFSA (European Food Safety Authority) hat Strategien für das Management von Wildschweinbeständen in verschiedenen Stadien einer Schweinepestepidemie erstellt, die beschreiben, was vor, während und nach einem Krankheits-ausbruch zu tun ist. Für ein vor Kurzem veröffentlichtes wissenschaftliches Gutachten untersuchten Sachverständige der EFSA die Dichte der Wildschweinpopulationen in Europa und bewerteten Maßnahmen, um die Bestände zu verringern und infizierte Wildschweine von nicht in--fizierten fernzuhalten. Außerdem ermittelten sie Möglichkeiten zur frühzeitigen Erkennung der Seuche.

Um das Risiko von Krankheitsausbrüchen zu reduzieren, sollten Maßnahmen wie die intensive Bejagung von Wildschweinen und ein Fütterungsstopp durchgeführt werden. Während einer Epidemie sind Aktivitäten, die zu einer verstärkten Bewegung der Tiere führen könnten (z. B. intensive Treibjagden), zu vermeiden. Die Sachverständigen konnten keinen Schwellenwert für die Wildschweindichte festlegen, unterhalb dessen das Virus sich nicht ausbreiten würde – die ASP hat auch in Gebieten Fuß gefasst, in denen nur wenige Wildschweine vorkommen. Zur Verbesserung der Wachsamkeit betont das Gutachten die Bedeutung eines regelmäßigen Dialogs zwischen allen beteiligten Akteuren. Christian Gortazar, Vorsitzender der EFSA-Arbeitsgruppe für ASP, betonte, dass es zur Bekämpfung dieser Tierseuche unerlässlich sei, das Bewusstsein in der Gesellschaft für die Krankheit zu schärfen und den Menschen Anreize für das Melden von Wildschweinkadavern zu bieten. Die passive Überwachung – das Melden toter Wildschweine – sei der effektivste Weg zur frühzeitigen Erkennung neuer Fälle in zuvor nicht befallenen Gebieten.

Das Gutachten betont weiters, dass die Erhebung von Informationen über Wildschweine in der EU harmonisiert werden sollte, um die Vergleichbarkeit der Daten zu er-höhen. Um diese Anregung in die Tat umzusetzen, finanziert die EFSA das Projekt Enetwild mit dem Ziel, Daten über die geografische Verbreitung und Häufigkeit von Wildschweinen in ganz Europa zu sammeln und zu harmonisieren.

Weitere Informationen unter:

www.efsa.europa.eu/de/press/news/180711