Riesenschnecke als Haustier:

Ein potenzielles Gesundheitsrisiko

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Die Ostafrikanische Riesenschnecke stellt laut einer Studie der Universität Lausanne eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Die über 20 Zentimeter langen Schnecken sind ein beliebtes neues Haustier, das auch in sozialen Medien stark gehypt wird. Dies sei gefährlich, denn die Schnecken seien Überträger von mindestens 36 Krankheitserregern, von denen zwei Drittel auch Menschen infizieren können, so die Studie, die im Fachblatt „Parasites & Vectors“ veröffentlicht wurde.
Dazu gehört etwa der Ratten-Lungenwurm, ein Parasit, der in Menschen Hirnentzündungen auslösen kann. „Die sozialen Netzwerke sind voll von Fotos von Menschen, die das Tier mit ihrer Haut oder sogar ihrem Mund in Berührung bringen“, sagte Studienleiterin Cleo Bertelsmeier, Professorin an der Uni Lausanne – man glaube, dass der Schleim der Schnecke gut für die Haut sei.

Weltweit erste Studie

Die Lausanner Forschungsgruppe hat gemäß der Hochschule die weltweit erste Studie durchgeführt, die gleichzeitig das Risiko der Invasion und der Übertragung von Krankheiten durch den Handel mit dieser Art als Haustier quantifiziert. Dazu nutzten die Biolog*innen Daten aus sozialen Netzwerken, um eine weltweite Kartierung der Gebiete zu erstellen, in denen sich das Tier in Gefangenschaft befindet, und um das Risikoverhalten von Einzelpersonen zu bewerten.
„Wenn man die sozialen Netzwerke besucht, stellt man schnell fest, dass es viele Besitzer von Riesenschnecken als Haustiere gibt, hauptsächlich aus Europa, und dass sich viele nicht der Gesundheitsrisiken bewusst zu sein scheinen, mit denen sie sich selbst oder ihre Kinder konfrontieren, wenn sie körpernah mit den Schnecken um­gehen, etwa indem sie sie auf ihr Gesicht setzen“, so ­Studien-Erstautor Jérôme Gippet.
Die Ostafrikanische Riesenschnecke, auch Achat­schnecke genannt, gilt als besonders problematische invasive Art: Sie ist gefräßig, vermehrt sich sehr schnell und stellt eine Bedrohung für landwirtschaftliche Flächen und die Biodiversität dar. Vom Verzehr dieser wirbellosen Tiere wird zudem dringend abgeraten.