START DER BEWUSSTSEINSKAMPAGNE
Um über Gefährdungspotenziale unsachgemäßen Medikamenteneinsatzes aufzuklären, startet die Österreichische Tierärztekammer mit April 2019 eine Bewusstseinskampagne zum Thema „Für die Gesundheit Ihres Tieres: Medikamente nur aus tierärztlicher Hand – Ihre tierärztliche Hausapotheke“. Ziel dabei ist es, die breite Öffentlichkeit über Medikamentensicherheit bzw. über die Gefahren von Falschmedikation aufzuklären. Im Mittelpunkt der Kommunikationsmaßnahmen stehen der Tierarzt bzw. die Tierärztin, die beide mit kompetenter Beratung und individueller Betreuung der TierpatientInnen für Vertrauen und Sicherheit sorgen. In der April-Ausgabe des Vetjournals finden Sie ein Plakat für Ihre Praxisräumlichkeiten beigelegt – mit dem Aushang unterstützen Sie die klare Botschaft der Initiative: „Wer billig kauft, kauft teuer und riskiert die Gesundheit seines Haustiers.“
Zum Auftakt der Kampagne sagt ÖTK-Präsident Mag. Kurt Frühwirth: „Leider erkranken jährlich unzählige Haustiere wegen falsch verabreichter oder in öffentlichen Apotheken falsch gekaufter Medikamente – umso schlimmer ist die Situation, wenn Letztere auch noch aus dem Internet stammen.“ Ziel der Plakatkampagne ist es, TierhalterInnen auch dahin gehend zu informieren, dass Medikamente wie im Humanbereich auch für Tiere rezeptpflichtig sind und eine Selbstmedikation einige Gefahren birgt. TierbesitzerInnen müssen darüber informiert werden, dass bei falscher Anwendung Medikamente für den Vierbeiner lebensgefährlich sein können und daher eine Behandlung auch ganz schön teuer werden kann. Auch die Empfindlichkeit und Wirksamkeit der jeweiligen Präparate kann von Tierart zu Tierart sehr unterschiedlich sein: Was bei einer Katze hochwirksam ist, kann bei einem Hund bereits krank machend oder sogar tödlich sein.
UNSERE TIERÄRZT/INNEN HABEN KOMPETENZ
Neben einer breiten Aufklärung verfolgt die Kampagne auch das Ziel, die Kompetenz und Verantwortung der Veterinäre hervorzuheben: „Eine weitere Botschaft lautet: Die richtigen Medikamente sowie die entsprechende Dosierung können nur VeterinärInnen aufgrund ihres Wissens sowie ihrer Erfahrung festlegen und mithilfe ihrer tierärztlichen Hausapotheke verabreichen. Auch im Hinblick auf Neben- oder Wechselwirkungen obliegt es TierärztInnen, über die Anwendung zu bestimmen. Die vorhergehende Untersuchung und Diagnosestellung ist ein Muss – erst danach dürfen Medikamente abgegeben oder verschrieben werden. Dies bezieht sich nicht nur auf verschreibungspflichtige Medikamente, sondern auch auf jene, die in der Apotheke frei zu erwerben sind“, so Frühwirth, der weiters betont: „Man muss vielen Leuten erst bewusst machen, dass die Verabreichung nach dem Motto ,Hilft’s nichts, schadet’s nichts‘ unter Umständen auch fatal ausgehen kann.“ Ein weiterer Irrglaube sei auch, dass Humanpräparate eine kostensparende Alternative seien – im Gegenteil, so Frühwirth: „Auch diese sind oft unwirksam beziehungsweise sogar gefährlich.“
Die Schlussfolgerung daraus: Um gefährlichen Situationen vorzubeugen, muss gelten: Nur der Tierarzt/die Tierärztin ist der Apotheker/die Apothekerin für das Tier!