Klimawandel

begünstigt West-Nil-Virus-Erkrankungen

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Rund um Österreich treten vermehrt Infektionen mit dem West-Nil-Virus auf – das Gesundheitsministerium sensibilisiert nun zu diesem Thema.

Das European Centre for Disease Prevention and Con­trol (ECDC) berichtet in regelmäßigen Abständen über die europaweite Lage in Bezug auf West-Nil-Virus-Infektionen. Mit Stand 10. August 2022 (Redaktionsschluss) meldeten die Länder der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) 67 Fälle von Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV) bei Menschen und drei Todesfälle im Zusammenhang mit WNV-Infektionen. Fälle wurden aus Italien (50), Griechenland (15) und Österreich (2) gemeldet; Todesfälle wurden aus Italien gemeldet (3). Aus dem Bereich der EU-Nachbarländer wurden in Serbien 11 Fälle von WNV-Infektionen beim Menschen gemeldet, davon endeten zwei tödlich.

Ursache dürfte die Klimakrise sein, wodurch sich die Temperaturzonen nach Norden verschieben. Das WNV gilt als Erreger des West-Nil-Fiebers. Das Virus wird hauptsächlich durch Stechmücken der Gattung Culex übertragen; das natürliche Reservoir sind über 300 Vogelarten. Bei Vögeln erfolgt die Übertragung meist durch Mückenarten, die nur Vögel befallen, Menschen und andere Säugetiere, vor allem Pferde, gelten als Fehlwirte.

Etwa 20 Prozent der WNV-Infektionen verlaufen mit Krankheitszeichen, wobei die Symptome binnen drei bis 14 Tagen nach dem Stich einer infizierten Mücke auftreten. Die Krankheit ist meist als grippaler Infekt wahrnehmbar. Weniger als ein Prozent der WNV-Infektionen verlaufen mit Hirnhautentzündung, Hirnentzündung oder Lähmungen – diese schweren Verläufe können auch zu bleibenden Schäden und zum Tod führen. West-Nil-Fieber-Krankheits- und -Todesfälle sind in Österreich meldepflichtig.

Link: https://bit.ly/3dzExgS


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