KI soll bei Katzen am Gesichtsausdruck

Schmerzen erkennen

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Ein Forschungsteam der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) und des Information Systems Department der University of Haifa in Israel veröffentlichte im Fachmagazin Scientific Reports eine Studie über zwei KI-basierte Systeme, die bei Katzen automatisiert Schmerzen erkennen und bewerten können.

Professorin Dr. Sabine Kästner und Professor Dr. Holger Volk aus der Klinik für Kleintiere der TiHo leiteten die Studie gemeinsam mit Professorin Dr. Anna Zamansky der Universität Haifa. Volk sagt: „Unser Ziel ist es, Schmerzen bei Katzen besser bewerten zu können, um damit die Behandlungen tierschonender durchzuführen. KI-Systeme bieten uns in der tierärztlichen Praxis eine Riesenchance, die Versorgung von Katzen zu verbessern.“

Das Forschungsteam bewertete die Schmerzen der Katzen mithilfe des validierten Schmerzbewertungssystems und den klinischen Daten der jeweiligen Tiere. Außerdem testete das Team zwei unterschiedliche KI-Modelle: Ein Ansatz basierte auf Markierungen im Gesicht der Katzen, die manuell gesetzt wurden. Der zweite Ansatz basierte auf durch künstliche Intelligenz automatisch gesetzten Markierungen zur Gesichtserkennung.

Darüber hinaus untersuchte das Team, welche Gesichtsmerkmale entscheidend sind, damit das KI-basierte System Schmerzen präzise erkennt. Eine entscheidende Rolle für die maschinelle Schmerzklassifikation spielen die Nasen- und die Mundregion. Die Ohrenregion hingegen, die bisher auch häufig als relevant für die Schmerzerkennung beurteilt wurde, ist weniger bedeutend.

Diese Beobachtungen waren unabhängig von den beiden unterschiedlichen verwendeten KI-Modellen. Zamansky sagt: „Mit dem Wissen, welche Gesichtsmerkmale wichtig für die maschinelle Schmerzerkennung sind, können wir die Systeme gezielt weiterentwickeln.“