Katzenverhalten

Musik beruhigt Katzen

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Artgerechte Kompositionen für Katzen beruhigen die Vierbeiner und machen ihnen so die Umstellungen auf Veränderungen leichter – dies ist das Ergebnis einer Studie von Charles Snowdon, einem emeritierten Professor für Psychologie der Universität Wisconsin-Madison, USA.
In einem Experiment spielte er 47 Katzen drei Minuten lang ruhige, klassische Kompositionen vor, darunter Gabriel Faurés „Elégie Opus 24“ und „Air auf der G-Saite“ von Johann Sebastian Bach. Die darauffolgende Unter­suchung zeigte, dass menschliche Musik eher uninte­ressant für die Samtpfoten ist. Dies nahmen die Forscher zum Anlass, selbst für die Katzen zu komponieren. Die Musikstücke hatten es in sich: Mit einem Tempo von 1200 bpi (Beats pro Minute) und ein paar Tönen in der Stimmlage der Katze klang dies für menschliche Ohren seltsam – für die Samtpfoten aber beruhigend. 

Die Wahrnehmung von Katzen unterscheidet sich sehr stark von der menschlichen. Die Tiere kommunizieren in einer rund eine Oktave höheren Tonlage und in anderen Tempi als Menschen. 
Der Experte erklärte den Umstand damit, dass der menschliche Ruhepuls bei 60 bis 70 Beats pro Minute liegt und wir dieses Tempo daher als beruhigend empfinden; das Schnurren einer Katze dagegen hat mehr als 1200 Beats pro Minute. Der Cellist David Teie hat daraufhin mit Professor Snowdon eigene Musikstücke eingespielt, die es hier zum Download gibt: 

www.musicforcats.com

Nutzen für die Tierarztpraxis

Eine andere Gruppe von Wissenschaftlern an der ­Louisiana State University hat das Abspielen katzen­spezifischer Musik bei Tierarztbesuchen unter die Lupe genommen. Diese Kompositionen basieren ebenfalls auf dem Beat von Schnurren sowie auf dem Saugen an den Zitzen der Katzenmutter. 
Das Ergebnis der Untersuchung wurde im „Journal of ­Feline Medicine and Surgery“ veröffentlicht: Die Katzen wirkten während der Behandlung weniger gestresst, sobald die besagte „Katzenmusik“ ertönte.

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