Hund Monty

bekommt eine neue Uniklinik

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Hunde, Kaninchen, Ziervögel und Co. werden ab dem Jahr 2020 in einer neuen, zentralen Anlaufstelle an der Veterinärmedizinischen Universität Wien betreut. So sollen die jährlich rund 43.000 behandelten Kleintier-Patienten optimal versorgt werden. 

Mit stoischer Ruhe und routinierter ­Gelassenheit ließ Monty, ein semmelfarbener Mischling, den ­Medienrummel auf dem Unicampus über sich ergehen. Beim Fotoshooting fixierte er lediglich das Leckerli, das ihm sein Frauerl in Aussicht stellte, als Monty, auf dem Arm von BIG-­Geschäftsführer Hans-Peter Weiss posierend, goldig in die richtige Richtung schaute. Von dem ihn umgebenden Getümmel ließ er sich nicht beeindrucken. Anlass für das Blitzlichtgewitter und die Kameradrehs war ein Pressetermin an der Universitätsklinik für Kleintiere an der Vetmeduni Wien.

Unirektorin Petra Winter lud gemeinsam mit Vertretern der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) zur Vorstellung des neuen Bauvorhabens: Die Kleintierchirurgie, die Interne Medizin Kleintiere und die Bildgebende Dia­gnostik werden zu einer gemeinsamen zentralen Anlaufstelle für kranke und verletzte Kleintiere zusammengelegt. „So können wir den Abstimmungsbedarf zwischen handelnden Personen, also beispielsweise MedizinerInnen, PflegerInnen, LaborantInnen, deutlich reduzieren“, so Petra Winter. Der Koordinationsprozess könne mit der geplanten „State of the Art“-Infrastruktur bestens optimiert werden. Die Logistik für MitarbeiterInnen wird damit nicht nur erleichtert, sondern auch die laufenden Kosten für Reinigung, Wartung und Entsorgung deutlich minimiert. 

Und es gibt laut Rektorin noch weitere Vorteile: „Mit dem Umbau der Universitätsklinik für Kleintiere schaffen wir für Tierhalterinnen und -halter eine patientenzentrierte Anlaufstelle. Somit gewährleisten wir auch im Rahmen der Ausbildung unserer Studierenden weiterhin eine optimale Integration in den laufenden Klinikbetrieb. Zusätzlich werden unsere Expertise und unsere Kompetenzen damit gebündelt – von der Patientenaufnahme über die Untersuchung mittels Röntgen, Magnetresonanz- oder Computertomografen bis zur individuellen Behandlung. Mit dem Umbau garantieren wir, dass die Infrastruktur unseres Universitätscampus auch für die kommenden zwei Jahrzehnte zukunftsfähig bleibt.“

Die rund 43.000 Kleintier-Patienten – von Hunden über Kaninchen bis hin zu Ziervögeln –, die jährlich an der Vetmeduni betreut werden, bekommen voraussichtlich Ende 2020 ihre neue Klinik. Gute Nachrichten für Tierbesitzer, denn bis dato mussten sie recht weite Strecken auf dem Campus zurücklegen, um die verstreut angesiedelten Standorte auf dem vor 20 Jahren erbauten Areal zu finden.

 
Bündelung der Kompetenzen

Startschuss für den Baubeginn wird Ende 2018 sein und fest steht jedenfalls, dass der Uniklinik künftig auch zusätzlich einige Hundert Quadratmeter mehr Fläche zur Verfügung stehen werden als derzeit. Zusätzlich zum ­Klinikbetrieb werden auch zentral alle stationären Patienten an einem Ort untergebracht. 

Finanzierung für den Ausbau gesichert

Die BIG stellt der Vetmeduni Vienna für Bauprojekte bis zu 25 Millionen Euro zur Verfügung. Im Gegenzug für die finanzielle Unterstützung der Bauarbeiten durch die BIG verzichtet die Universität 25 Jahre lang auf die Kündigung des Mietvertrages. Zusätzliches Geld wird durch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft bereitgestellt. Im Rahmen des Konjunkturpakets, dotiert aus Dividenden der BIG, stehen weitere 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Unter diesen Vorzeichen kann sich Hund Monty mit seinem Frauerl beruhigt zurücklehnen, denn wann immer Monty gesundheitliche Unterstützung brauchen wird, kann er davon ausgehen, in gute, kompetente Hände zu kommen. Mit großer Sorgfalt und Hingabe werden die Tiere dort versorgt. Dies gilt übrigens für alle Haustiere: Alle TierbesitzerInnen können die Uniklinik bei Bedarf mit ihren Schützlingen aufsuchen, die dort optimal versorgt werden.