Hepatitis-E-Virus:

Antikörper bei Haustieren nachgewiesen

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Bei einzelnen Haustierarten konnten Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Friedrich-­Loeffler-Instituts in Greifswald Antikörper des Hepatitis-E-Virus identifizieren.

Die Wissenschaftler*innen untersuchten hierfür die Blutproben von 365 Haustieren, darunter Hunde, ­Katzen und Pferde. Hunde und Katzen wiesen mit zehn beziehungsweise sechs Prozent häufiger Antikörper auf als Pferde (zwei Prozent). 
Die Ergebnisse der Studie, an der auch mehrere veterinär­medizinische Einrichtungen beteiligt waren, haben die Forschenden im Fachjournal „Scientific ­Reports“ veröffentlicht. 
In den untersuchten Blutproben ließen sich gleichzeitig keine viralen Erbinformationen nachweisen. „Dies ist ein starkes Indiz dafür, dass Haustiere aktuell nicht als Reservoirwirte angesehen werden können. Aufgrund ihres engen Kontakts mit Menschen ist eher zu vermuten, dass die Tiere eine gemeinsame Infektionsquelle mit ihren Besitzer*innen haben“, sagt Priv.-Doz. Dr. Sven Pischke, Studienleiter aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. 
Risikopatient*innen wie zum Beispiel Transplantierte sollten daher darüber informiert werden, dass Hunde und Katzen – und in geringerem Maße auch Pferde – das Risiko eines Kontakts mit HEV-Viren für Menschen anzeigen und bestimmen können. 
HEV-Infektionen werden meist zoonotisch, also vom Tier auf den Menschen, übertragen. Als Hauptinfektionsquelle gilt der Verzehr unzureichend gegarten Schweinefleischs. Inwieweit der Kontakt zu Haustieren ein HEV-Infektions­risiko darstellt, war bislang nicht geklärt.

Publikation: 
Pischke, Knoop, Mader et al.: Anti-HEV seroprevalence and rate of viremia in a German cohort of dogs, cats, and horses. Scientific Reports, 2023. DOI: 10.1038/s41598-023-46009-y