„Generation Greta“:

Soziales Bewusstsein durch soziale Medien

Redaktion der Kreativagentur
Kobza And The Hungry Eyes (KTHE)

Wie die Meinungsbildung von heute 15- bis 19-Jährigen entsteht und welchen Einflüssen sie unterliegt, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Marketagent, einer Agentur für digitale Markt- und Meinungsforschung in Österreich.

Eine umfassende Studie zeigt nun erstmals, wie die „Generation Tech“ den Spagat zwischen digitaler Welt und realer Umwelt schafft. Mit einer Reise in deren digitalen Alltag zeigt der sogenannte „Austrian Generation Tech Report 2019“, wie die österreichische Jugend tickt: Bereits 74 % sind der Meinung, dass ihr soziales Bewusstsein durch Social Media verstärkt wird.

Die „Generation Tech“, also die heute 15- bis 19-Jährigen, leitet den Wandel unserer Gesellschaft ein und setzt neue Maßstäbe. Aber wie ticken die Jungen, die in eine Welt voller Technik geboren wurden, wirklich? Dies untersuchte das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent in Zusammenarbeit mit der Kreativagentur Kobza And The Hungry Eyes (KTHE). Die Studie nahm den rasanten Wandel der Lebens- und Denkweisen der Generation Tech unter die Lupe; dabei stand der Umgang mit neuen Medien und Technologien im Fokus.

Born to be Techie

Die „Generation Tech“ wurde in eine Welt voller technischer Möglichkeiten geboren. 92 Prozent der 15- bis 19-Jährigen nutzen täglich Formen künstlicher Intelligenz im Alltag und sehen in ihr eine positive Entwicklung für ihr Leben. Es gibt keine ehrfürchtige Faszination mehr für Gadgets und Geräte wie in den Generationen davor, stattdessen herrscht eine viel höhere Akzeptanz gegenüber technologischem Fortschritt wie z. B. künstlicher Intelligenz, Smart Homes, Voice-Technologie und autonomem Fahren. Technik ist für die Jugend nichts Außergewöhnliches oder Überraschendes mehr – sie ist für die Jungen zum natürlichen Teil des Lebens geworden.

Besonders für die Medienwelt spielt die „Generation Tech“ eine wichtige Rolle: „Unsere Branche ist seit jeher von neuem Denken und Innovation geprägt – und das muss auch so sein, denn nichts verändert sich schneller als das Kaufverhalten der Consumer. Um auf den permanenten Wandel reagieren zu können, ist es eine unserer Kernaufgaben, unsere Zielgruppen im Auge zu behalten und zu beobachten, was sie bewegt“, so Rudi Kobza, Gründer und Geschäftsführer der gleichnamigen Kreativagentur.

„Die Digitalisierung hat in allen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten, Social Media sind nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken und sozialpolitische Themen wie Zuwanderung, Gleichberechtigung und vor allem der Klimawandel nehmen scheinbar immer schneller an Brisanz zu. Genau jetzt stellt sich einmal mehr die Frage, in welchen Bereichen die ‚Generation Greta‘ und die ‚Generation 40+‘ an einem Strang ziehen; wo der kleinste gemeinsame Nenner zu finden ist“, so Lisa Patek, Marketingleiterin bei Marketagent. Gestern Millennials, heute Generation Tech – wie auch immer wir die ihre Generation prägende Gruppe bezeichnen, sie ist das Spiegelbild einer digitalen und von Technologie geprägten Altersschicht.

„Generation Greta“

Social Media haben das soziale Bewusstsein der „Generation Tech“ drastisch verändert. Durch die Auseinandersetzung mit vielfältigen Lebensstilen und dem direkten Zugang zu den persönlichen Gedanken und Aussagen der Meinungsbildner hat diese Generation eine höhere Awareness und die Bereitschaft, sich zu informieren und sich tatsächlich an der Lösung sozialer Probleme wie der Umweltkrise oder der Genderfrage zu beteiligen. Das belastet sie allerdings auch und verschärft psychische Probleme: Die Jugend sieht trotz hohen Social-Media-Konsums diese immer skeptischer und hat gelernt, sich mehr um die Welt zu sorgen – weshalb man sich aber auch mehr Sorgen um ihre eigene psychische Gesundheit machen muss.

Die wichtigsten Erkenntnisse des „Austrian ­Generation Tech Reports 2019“:

• 74 % der „Generation Greta“ sind der Meinung, dass ihr soziales Bewusstsein durch soziale Medien verstärkt wird.

• Die Haupt-Infoquelle der 15- bis 19-Jährigen sind Social Media: 47 % nutzen diese, um sich über Umwelt- und Gesellschaftsthemen zu informieren (vs. 25 % der 40+).

• Sie haben eine höhere Bereitschaft und einen stärkeren Willen, sich selbst über gesellschaftlich relevante Themen zu informieren und aktiv etwas dazu beizutragen, u. a. bei Themen wie Umweltverschmutzung/Klimawandel, Gleichberechtigung und der Bekämpfung von Vorurteilen gegenüber Personen aus der LGBTQ+-Community.

Digitale Parallelwelt:

• Eine digitale Parallelwelt ist bereits entstanden: 42 % der „Generation Tech“ verbringen den Großteil ihrer Freizeit mit „Screen-Aktivitäten“.

• Fast die Hälfte (45 %) der 15- bis 19-Jährigen spielt zumindest wöchentlich Onlinegames oder Computerspiele.

• Gaming wird zum gesellschaftlichen Event: 64 % der 15- bis 19-Jährigen sehen anderen beim Spielen von Computerspielen auf Plattformen wie Twitch.tv zu.

Born to be Techie:

• 92 % der 15- bis 19-Jährigen nutzen täglich Formen künstlicher Intelligenz im Alltag.

• Sie sehen in ihr eine positive Entwicklung für ihr Leben.

• Fast zwei Drittel der „GenZ“ sehen künstliche Intelligenz als Chance für die Menschheit.

• Vormarsch der Diktierfunktion: Nahezu die Hälfte der 15- bis 19-Jährigen nutzt die Funktion „Sprachnachrichten schicken“ auf WhatsApp.

• 50 % der Tech-Generation würden in ein autonom gesteuertes Fahrzeug steigen.

Next Gen Social Media:

• Die 15- bis 19-Jährigen nutzen Social Media anders als alle anderen Generationen davor: Neue Plattformen wie Twitch.tv und TikTok steigen auch in Österreich auf.

• Instagram wird von 56 % der Generation Tech häufiger als letztes Jahr genutzt – im Vergleich dazu greifen 42 % seltener als im Vorjahr auf Facebook zurück.

• 81 % sehen Youtube als Schule des Lebens an: „Wenn ich etwas nicht weiß, kann ich es auf Youtube lernen!“

• Für die „Generation Tech“ sind private Accounts uninteressant: Fast die Hälfte ihrer Accounts sind öffentlich (vs. 32 % der 40+).

Infos unter: www.kthe.at/de/austriangenerationtechreport