Ausgabe 11/2024
Während derzeit noch Sondierungsgespräche zwischen den potenziellen zukünftigen Regierungspartnern laufen, appellieren wir an die neue Bundesregierung, die drängenden Herausforderungen der tierärztlichen Versorgung aufzugreifen und die nötigen strukturellen Weichen zu stellen. Einen kleinen Auszug aus unserem Forderungskatalog, wie man den Berufsstand stärken und eine flächendeckende Versorgung im Nutztierbereich und darüber hinaus sicherstellen kann, darf ich schon jetzt hier präsentieren.
Ein zentraler Punkt ist die finanzielle Förderung zur Absicherung von Großtierpraxen, insbesondere in ländlichen Regionen. Durch gezielte Zuschüsse und attraktive Arbeitsbedingungen sollen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert und Nachwuchskräfte für die Nutztierpraxis gewonnen werden. Dringend erforderlich ist hierbei auch eine Reform des Auf-
nahmeverfahrens und der Ausbildung sowie eine erhöhte Anzahl von Studienplätzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Ein weiteres dringliches Anliegen ist die Unterstützung der tierärztlichen Not- und Bereitschaftsdienste. Die bisher weitgehend freiwillige Organisation der 24-Stunden-Bereitschaft kann nur durch gezielte Fördermaßnahmen aufrechterhalten werden, damit Versorgungslücken und untragbare Belastungen für die Kolleg*innen vermieden werden.
Zusätzlich fordern wir eine Reform des Mutterschutzgesetzes und des Arbeitszeitgesetzes, um eine flexible und praxisgerechte Anwendung dieser Regelungen zu gewährleisten. Angestellte Kolleg*innen sollen auch bei Schwangerschaft und Arbeitsausfällen abgesichert sein, ohne die Existenz kleiner Praxen zu gefährden – eine alte Forderung, die nun umgesetzt werden soll.
Der Forderungskatalog umfasst auch den Bürokratieabbau; eine zentrale Forderung, wie wir sie auch aus unseren Umfragen kennen. Kolleginnen und Kollegen sehen sich mit einem Bürokratieaufwand konfrontiert, der wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist – deshalb fordern wir den „Bürokratie-Stopp jetzt!“
Gerne lade ich Sie an dieser Stelle ein, uns auch Ihre Forderungen an die Politik mitzuteilen!
Ihr Mag. Kurt Frühwirth