CERN-TECHNOLOGIE

Bessere Diagnose: Röntgenbilder in Farbe

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Öffentlichkeitsarbeit der Tierärztekammer: Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober 2019 wurde erneut an Verantwortliche appelliert, konsequente Maßnahmen zur Eindämmung des illegalen Welpenhandels zu ergreifen.

Während die Kameras unserer Smartphones von Jahr zu Jahr präzisere Bilder liefern, muss man sich bei klassischen Röntgengeräten immer noch mit den bekannten Schwarz-Weiß-Aufnahmen begnügen. Dies hat sich mit der Innovation des neuseeländischen Start-ups Mars Bioimaging geändert: Basierend auf einer Technologie aus dem CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, entstehen moderne Röntgenbilder, die nicht nur bunt, sondern auch viel detailreicher als ihre Vorgänger sind. Der entwickelte Handscanner könnte demnach Medizinern die Diagnose erleichtern.

Möglich wurde dies dank einer Technologie namens Medipix, die ursprünglich für den Einsatz im Teilchen-beschleuniger LHC gedacht war. Dahinter verbirgt sich eine Reihe von Chips, die Teilchen detektieren und abbilden können. Diese Pixeldetektoren funktionieren ähnlich wie eine Digitalkamera. Weil sie jedes einzelne Teilchen registrieren, das sie trifft, eignen sie sich auch für hochauflösende Bildgebungsverfahren in der Medizin. „Der Medipix-Chip macht Bilder von einer Qualität möglich, die kein anderes bildgebendes Verfahren erreichen kann“, konstatiert Phil Butler, der gemeinsam mit seinem Sohn Anthony Butler – beide neuseeländische Wissenschaftler von der University of Otago in Christchurch – erstmals farbige Röntgenaufnahmen eines menschlichen Körpers angefertigt hat.

Um dieses Potenzial zu nutzen, kombinierte das Forscherteam die Medipix-Technologie mit Algorithmen, um drei-dimensionale und farbige Röntgenaufnahmen zu erstellen.

Dabei nutzten sie die Tatsache, dass Röntgenstrahlung aus einem Spektrum unterschiedlicher Energien besteht: Harte, energiereiche Strahlung wird von den Geweben nicht im gleichen Maß absorbiert wie weichere, energieärmere. Diese Unterschiede erkennt der Detektor – und sie lassen sich mithilfe einer Farbcodierung differenziert darstellen. Medizinern stehen damit künftig nicht nur besonders akkurate, hochaufgelöste Aufnahmen zur Verfügung, sondern sie können anhand der Farbe auch auf den ersten Blick erkennen, mit welchem Gewebetyp sie es zu tun haben. Ziel des Forscherteams ist es jedenfalls, das Farbröntgen so bald wie möglich routinemäßig in die Kliniken und Praxen zu bringen.

www.marsbioimaging.com/mars