Mag. Silvia Stefan-Gromen
Ausgabe 07-08/2021
Josef Troxler, emeritierter Professor für Tierhaltung und Tierschutz der Veterinärmedizinischen Universität Wien, erhielt das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Es ist eine der höchsten staatlichen Auszeichnungen der Republik Österreich und wird für Verdienste um die Wissenschaft verliehen, die im Interesse Österreichs liegen und in ihrer Bedeutung und Auswirkung außerordentlich sind.
Die feierliche Überreichung fand im Rahmen eines Festakts an der Veterinärmedizinischen Universität Wien am 16. Juni 2021 statt. Die Zuerkennung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse erfolgt auf Vorschlag des Bundesministers für Bildung, Forschung und Wissenschaft.
„Josef Troxler hat wertvolle Pionierarbeit geleistet, indem er für Österreich einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung der wissenschaftlichen Grundlagen für Tierhaltung und Tierschutz geleistet hat und sich dabei stets für die praktische Umsetzung im Sinne des Tierwohls einsetzte. Darüber hinaus ist er auch maßgeblich am Aufbau des Messerli Forschungsinstituts, das sich der Mensch-Tier-Beziehung widmet, beteiligt gewesen“, so Bundesminister Heinz Faßmann zum wissenschaftlichen Engagement des aus der Schweiz stammenden Veterinärmediziners.
Die Auszeichnung wurde in Vertretung des Bundespräsidenten von Ulrich Herzog, Sektionschef im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, überreicht. Herzog betonte Troxlers ausgeprägten Praxisbezug und die Bereitschaft, mit seinem Fachwissen die öffentliche Verwaltung beratend zu unterstützen, wenn es um neue Maßnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes ging: „Seine Expertise zur Tierhaltung wurde sehr geschätzt und floss in die Ausarbeitung des österreichischen Tierschutzgesetzes ein. Die Etablierung einer Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung und Tierschutz als zentrale Informations- und Begutachtungsstelle im Bereich des Tierschutzes war Troxler ein großes Anliegen.“
Troxler folgte 1996 dem Ruf der Veterinärmedizinischen Universität Wien, wo er das damals völlig neue Fachgebiet Tierhaltung und Tierschutz etablierte und das gleichnamige Institut aufbaute, das er bis zu seiner Emeritierung für mehr als zwei Jahrzehnte leitete. Die Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Petra Winter, hob sein vorbildliches Engagement in der Lehre hervor: „Tierhaltung und Tierschutz sind durch sein Wirken ein fixes und umfangreiches Themengebiet des veterinärmedizinischen Curriculums sowie der postgradualen Weiterbildung geworden und gehören zur tierärztlichen Kernkompetenz.“