Schmerzerkennung bei Katzen

App kann akute Schmerzen am Gesichtsausdruck "lesen"

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Aufgrund ihres einzigartigen Verhaltens sind Schmerzen bei Katzen oft schwierig zu erkennen – die Schmerz­erkennung ist in der täglichen Katzenmedizin eine ­Herausforderung. Um das Katzenwohl und die Katzen­gesundheit zu verbessern, haben Wissenschaftler*innen des Steagall-Labors der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Montreal in Kanada die App „Feline Grimace Scale“ entwickelt: Diese soll ein validiertes, schnelles, zuverlässiges und leicht zu verwendendes Werkzeug sein, das bei der Schmerzbeurteilung helfen kann. Basierend auf den erzielten Punkten der „Feline Grimace Scale“ ist es möglich, zu messen, ob die Anwendung von Analge­tika (schmerzlindernden Medikamenten) notwendig ist. So soll die App Tierärzt*innen bei der Entscheidungs­findung bezüglich des Schmerzmanagements helfen.

Weiterführende Forschung

Um die Anästhesie- sowie Analgesietechniken besser zu verstehen, führten die Wissenschaftler*innen weitere ­Studien bei Hund und Katze durch, die die klinische Anwendbarkeit verdeutlichen sollen. Die entsprechenden wissenschaftlichen Arbeiten sind auf der angeführten Website abrufbar. Einen besonderen Fokus legte das Labor bei seinen Forschungen auf neuropathische Schmerzen und Zahnschmerzen bei der Katze. Hierbei wurde festgestellt, dass vor allem Zahnextraktionen starke Schmerzen verursachen und eine längere Verabreichung von Analgetika erfordern.

Tipp: Auf dem Youtube-Kanal der Faculté de médecine vétérinaire der Université de Montréal wurde eine Reihe von frei zugänglichen Videos veröffentlicht, die die Durchführung von Lokalanästhesietechniken lehren.

Quellen