AGES-Tierseuchenradar:

Seit 2017 erstmals HPAI diagnostiziert

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Am 4. Februar 2021 wurde bei einem verendet aufgefundenen Schwan in Niederösterreich (Bezirk Klosterneuburg) das hochpathogene aviäre Influenzavirus (Serotyp H5N8) im Referenzlabor der Ages diagnostiziert.

Seit 2017 ist dies der erste Nachweis von HPAI in Österreich. Im Februar 2021 wurden in Europa 365 Ausbrüche von HPAI gemeldet. Bei Wildvögeln (249) ist die Fallzahl im Vergleich zum Vormonat deutlich, bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln (5) gering gestiegen; beim Hausgeflügel (111) hingegen ist die Fallzahl beinahe um ein Vierfaches gesunken.

Erstmals seit dem letzten Ausbruch (2016/17) tritt derzeit HPAI in Österreich auf. Betroffen sind hierbei bisher ausschließlich Wildvögel, HPAI wurde in 20 Fällen nachgewiesen. Aufgrund der Zirkulation in heimischen Wild­vogelpopulationen besteht zusätzlich ein hohes Risiko eines Eintrags auch in Hausgeflügelbestände bzw. einer Übertragung auf in Gefangenschaft gehaltene Vögel in Österreich.

ASP-Situation in Österreich

Österreich ist bisher von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zwar verschont geblieben, allerdings bleibt die Situation aufgrund der aktuellen Lage in den Nachbarländern besorgniserregend: Ungarn, die Slowakei und Deutschland haben auch im Februar mehr als 100 Fälle von ASP bei Wildschweinen gemeldet. Im Februar 2021 wurden in Europa 121 Ausbrüche bei Hausschweinen und 1132 bei Wildschweinen gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Anzahl der ASP-Fälle bei Wildschweinen gesunken. Aufgrund der geringen Entfernung zur österreichischen Staatsgrenze und der steigenden Fallzahlen wird das Risiko für Österreich weiterhin als hoch eingestuft.