Mag. Silvia Stefan-Gromen
Ausgabe 11/2020
Hundeversicherungen decken unterschiedliche Risiken ab. Eine Analyse eines Versicherungsportals zeigt, wer welche Risiken bei welcher Hunderasse absichert.
Wie eine aktuelle Analyse des Tarifvergleichsportals „durchblicker.at“ ergeben hat, schließen KundInnen doppelt so oft eine Haftpflichtversicherung (55 Prozent) wie eine Kranken-/Unfallversicherung (27 Prozent) oder eine kombinierte Haftpflicht- mit Kranken- und Unfallversicherung (17 Prozent) für ihren Vierbeiner ab.
Spitzenreiter beim Abschluss von Hundeversicherungen ist übrigens Wien: Die Hälfte aller Hundeversicherungen wird von Wienerinnen und Wienern abgeschlossen. Dabei führen sie nicht nur beim Abschluss der gesetzlich verpflichtenden Hunde-Haftpflichtversicherung, sondern schützen ihren tierischen Freund auch öfters mit einer zusätzlichen Kranken-/Unfallversicherung.
Am häufigsten greifen Besitzer von Französischen Bulldoggen zu einer zusätzlichen Kranken-/Unfallversicherung, um ihren Vierbeiner auch mit tierärztlichen Behandlungen oder Vorsorgeuntersuchungen bestens zu schützen. Der Französischen Bulldogge dicht auf den Pfoten: Chihuahua (Platz zwei) und Labrador (Platz drei). Für Hunderassen wie den King Charles Cavalier oder den Englischen Cockerspaniel werden übrigens am wenigsten Kranken-/Unfallversicherungen abgeschlossen. So unangefochten die Französische Bulldogge bei Abschlüssen von Kranken-/Unfallversicherungen ist, zeigt sich bei den Haftpflichtversicherungen ein anderes Bild: Hier dominiert der American Staffordshire Terrier. Für ihn als geführten Listenhund ist eine Haftpflichtversicherung in sechs Bundesländern verpflichtend.
Egal, ob Französische Bulldogge, Chihuahua oder Havaneser – beim Abschluss von Kranken-/Unfallversicherungen legen die „durchblicker.at“-KundInnen besonders auf die Deckung von tierärztlichen Behandlungen inklusive Operationen und Vorsorgebehandlungen (z. B. Kostenzuschüsse für Impfungen und Wurmkuren) Wert. Rund drei Viertel entscheiden sich für einen Kostenersatz von circa 3.000 Euro im Jahr. Bis zu diesem Limit übernimmt die Versicherung jährliche Tierarztkosten bei Unfällen und Krankheiten.
Weniger wichtig ist den VersicherungskundInnen die Deckung von Unterbringungskosten des geliebten Vierbeiners, wenn Herrchen oder Frauchen selbst im Spital ist. Auch auf einen Auslandsschutz, der Tierarztkosten bei Behandlungen im Ausland deckt, wird weniger Wert gelegt.
Eine Haftpflichtversicherung deckt lediglich Personen- und Sachschäden an Dritten, für die der jeweilige Hund verantwortlich ist. Eine Kranken-/Unfallversicherung deckt nicht nur einfache Behandlungen beim Tierarzt, sondern auch notwendige Operationskosten und teilweise auch Folgekosten einer ambulanten oder stationären Nachbehandlung. Bei der Auswahl der Kranken-/Unfallversicherung ist es wichtig, einen genauen Blick auf die Sonderdeckungen zu werfen. Diese bieten einen erweiterten Versicherungsschutz: So können Kostenzuschüsse für Vorsorgebehandlungen (z. B. Impfungen), Unterbringungskosten oder ein Auslandsschutz inkludiert werden.
Gut zu wissen: Anders als in der Haftpflichtversicherung spielen in der Kranken-/Unfallversicherung das Alter und die Gesundheit des Haustiers eine große Rolle. Ein höheres Alter des Tiers kann die Zahlungsbeträge deutlich erhöhen, während ein Chip/eine Tätowiernummer, aber auch die Mitversicherung eines zweiten Hundes die Prämie senken kann. So lässt sich bereits mit 27 Euro im Monat eine zweijährige Französische Bulldogge mit einer Kranken-/Unfallversicherung (Kostenersatz für tierärztliche Behandlungen und Operationen mit circa 3.000 Euro, europaweite Geltung) absichern.
Auch ein Vergleich eines Rundum-sorglos-Pakets mit kombinierter Haftpflicht- und Kranken-/Unfallversicherung wäre zu überlegen: Einige Versicherungsanbieter gewähren hier Rabatte auf die inkludierte Haftpflichtversicherung.