Tierärzte in der Corona-Krise

Deutsche gelassen bis optimistisch – in Österreich eher pessimistisch

Dr. med. vet. Monika Schillmeier
Marketing Managerin Companion Animals DACH, Vetoquinol GmbH

Eine aktuelle Onlineumfrage eines Pharma­unternehmens verglich die Situation von TierärztInnen in der Coronakrise – befragt wurden KollegInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die TierärztInnen in Deutschland (DE) schätzen ihre Lage in der Coronakrise im Vergleich zu ihren KollegInnen aus Österreich (AT) und der Schweiz (CH) unverändert, teils sogar optimistisch ein. Dies ergab eine aktuelle Onlineumfrage des Pharmaunternehmens Vetoquinol, die unter rund 400 TierärztInnen aus dem deutschsprachigen Raum durchgeführt wurde. Die Umfrage lief von 18. Mai 2020 bis 7. Juni 2020.

Subjektive Einschätzung eher neutral, Öffnungszeiten in ÖsterreIch eingeschränkt

Die subjektive Einschätzung der Gesamtlage beschreiben ca. 70 Prozent der TierärztInnen (TÄ) aus Deutschland und der Schweiz als „unverändert“, in Österreich sind dies nur knapp 65 %. Hierzulande sind fast 29 % der Tier­ärztInnen der Meinung, die Lage habe sich verschlechtert. In Deutschland sehen dies nur 13,6 % so, wohingegen 16,1 % finden, die Praxis laufe sogar besser. Die Tier­ärztInnen aller drei Länder behielten ihre Öffnungs­zeiten größtenteils bei. Spitzenreiter bei den eingeschränkten Betriebszeiten ist Österreich mit 20 % der Praxen, in Deutschland und der Schweiz sind es hingegen nur knapp 9 %. 11,4 % der deutschen TierärztInnen haben ihre Öffnungszeiten sogar ausgeweitet.

Fast nur noch feste Terminvergabe – Umsatzentwicklung und Patienten-aufkommen in Österreich stärker rückläufig

TierbesitzerInnen bekommen in allen Ländern so gut wie überall nur noch Termine nach vorheriger Vereinbarung. In der Schweiz war dies zu fast 96 % schon vor der Corona-krise so, in Deutschland haben 30 % auf Terminpraxis umgestellt, in Österreich knapp 37 %. Bei offenen Sprechzeiten geblieben sind in Deutschland 13,6 %, in Österreich 16 % und in der Schweiz 4,3 % der Praxen.

Die deutschen TierärztInnen schätzen ihre Umsatzentwicklung größtenteils positiv bzw. normal ein. Zwar sagen 25 % der Befragten aus, dass es einen Umsatzrückgang gebe, allerdings verzeichnen auch rund 28 % ein Umsatzplus; der Rest stellt keine Veränderung fest. Anders hingegen in Österreich, wo die TierärztInnen nur zu knapp 38 % ihre Umsatzlage als „unverändert“ einschätzen – gut 60 % stellen einen rückläufigen Umsatz fest. Auch die Schweizer TierärztInnen stellen geringe bzw. mittlere (je ca. 23 %) oder hohe Einbußen fest (knapp 16 %).