Die Traumwelt

der Vögel, Bienen und Oktopoden

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Wie lässt sich messen, ob ein Tier intelligent ist? Wie kann man erkennen, ob es ein Ich-Bewusstsein hat oder ob es logisch denken kann? Die Forschung auf dem Gebiet der tierischen Intelligenz ist schon weit gekommen. 

Zebrafinken träumen 

Im Jahr 2018 haben Forschende aus Buenos Aires mittels Monitoren entdeckt, dass Zebrafinken träumen. Dabei spielt die Erinnerung in den Schlafphasen eine wesentliche Rolle: Ihre Halsmuskeln bewegen sich im Schlaf in einer ähnlichen Abfolge wie beim Singen tagsüber; das führte die Forschenden zu der Annahme, dass die Vögel vom Singen träumen. Besonders erstaunlich ist das, weil die Gehirne dieser Vögel nur ein halbes Gramm wiegen.
Auch von Bienen wird angenommen, dass sie Dinge, die sie während des Tages erfahren haben, im Schlaf noch einmal durchgehen und wiederholen. Neben ihrem ausgezeichneten Orientierungssinn und ihrer erstaunlichen Gedächtnisleistung beim Suchen und Finden von Futter merken sich Bienen menschliche Gesichter und können bis vier zählen – das zeigten Experimente des Max-Planck-Instituts.

Oktopoden sind Verwandlungskünstler

Oktopoden können im Schlaf sogar ihre Farbe verändern. Das hat eine 2019 entstandene Aufnahme bewiesen: Auf dieser sieht man, dass Heidi, ein weiblicher Oktopus der Alaska Pacific University, im Schlaf in rascher Abfolge ihre Farbe verändert. Sie wird zuerst weiß, dann ändert sich ihre Farbe zu Purpur und wird schließlich so dunkel, dass sie im Wasser kaum zu sehen ist. Forschende der Alaska Pacific University nehmen an, dass sie einen aufregenden Traum hatte und ihre Farbe deshalb so schnell (unbewusst im Schlaf) gewechselt hat. 

Quellen: