Back to Culture:

Können Corona-Spürhunde Großveranstaltungen sicherer machen?

Mag. Silvia Stefan-Gromen

Eine neue Idee im Kampf gegen die Coronapandemie ist nun mit einer Machbarkeitsstudie und einer Testreihe gestartet: Die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), Hannover Concerts und Pro Event Hannover untersuchten im Rahmen einer Konzertreihe mit vier Veranstaltungen, ob ausgebildete Corona-Spürhunde im Alltag eingesetzt werden können, um mit Sars-CoV-2 infizierte Personen aufzuspüren.

Den Auftakt machten vier Events, die im September 2021 bzw. Anfang Oktober über die Bühne gingen – zur Verfügung stand jeweils ein Kontingent von maximal 500 Karten.

Konkreter Ablauf

Die Tickets konnten jeweils nur personalisiert bestellt werden. Eine Impfung war für die Teilnahme an einem der Konzerte nicht erforderlich; die Platzwahl war frei. Bei der Einlasskontrolle mussten alle Gäste drei Schweißproben abgeben, indem sie sich mit einem Wattepad über die Armbeuge strichen. Mit den Hunden hatten die Konzertgäste keinen direkten Kontakt. An den Konzerten durften nur Gäste, die tagesaktuell in einem bestimmten Schnelltestzentrum in Hannover (https://schnelltest-­hannover.de/back-to-culture) getestet wurden, teilnehmen; dies galt auch für vollständig geimpfte Personen. Mit der Teilnahme an einem der Konzerte erklärten sich die Gäste damit einverstanden, dass ihre Daten für die Studie genutzt wurden. Die Schutzmaßnahmen für die Folge­veranstaltung wurden in den Tagen nach einem Konzert mit dem Gesundheitsamt Hannover abgestimmt. Schon im Juli 2020 hatte ein Forschungsteam der Klinik für Kleintiere in einer Pilotstudie gezeigt, dass Hunde mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn in der Lage sind, Speichel­proben Sars-CoV-2-infizierter und gesunder Menschen unter Laborbedingungen mit rund 94-prozentiger Sicherheit zu unterscheiden. Eine Folgestudie ergab, dass auch Schweiß und Urin geeignetes Probenmaterial sind.

Für das Projekt „Back to Culture“ stellt das Nieder­sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, zu prüfen, wie und ob Großveranstaltungen durch den Einsatz von Corona-Spürhunden sicherer werden können. Die Studienergebnisse werden zudem eine Aussage darüber erlauben, ob Corona-Spürhunde auch in anderen Alltagssituationen eingesetzt werden können.

Link: backtoculture.de


Weitere Artikel zum Thema:

Corona - Gefahr für Haustiere
Artikel
Viruserkrankungen im Fokus
Wie gefährlich ist Covid-19 für unsere Haustiere?
Corona-Service
Information
Coronavirus
Service der ÖTK
Mag. Barbara Gamperl
Artikel
Liquiditätskrise durch Corona
Was tun?